Elektroauto und Mobilität – festgefahren?

Festgefahren: unsere Gedanken zum Thema Mobilität
Festgefahren: unsere Gedanken zum Thema Mobilität

Am Wochenende gab es auf der Landeskonferenz der Wirtschaftsjunioren unter anderem einen Seminarblock zu den Antriebssystemen der Zukunft. Vornehmlich ging es um Fahrzeuge mit Brennstoffzelle. Die Diskussion hat noch nachgewirkt: unsere Gedanken sind in Sachen Mobilität wirklich festgefahren. So war die geringe Reichweite der derzeit verfügbaren Elektroautos ein Thema. Gerade mal mit 100 bis 200 Kilometern kann man rechnen. Die logische Schlussfolgerung: „Dann braucht ja jeder eine zweites Auto für die langen Strecken!“ Und die ist falsch. Wir kaufen uns in Zukunft gar kein Auto mehr selbst, um so die größtmögliche Mobilität zu haben. Oder?

Vielleicht sind es gerade wir Deutschen (oder wir Schwaben?), die am „heiligen Blechle“, unserem Auto so hängen. Jeder kauft sich sein eigenes und dem Partner gleich noch eins mit. Wo befinden sich unsere Fahrzeuge dann den größten Teil ihres Autolebens? Auf dem Parkplatz. Effizient ist das nicht und ökologisch sinnvoll wohl auch nicht, bezieht man die Herstellung und den Materialverbrauch mit ein. Tatsachen, die einen zwingen zur Frage bringen: „Muss das sein?“

Nö, muss es nicht. Wir könnten uns auch gemeinsam Autos kaufen. Was gleich zum nächsten Gegenargument führt: „Carsharing, auf dem Land? Das macht doch kein Anbieter. In der Grossstadt, ja da geht das.“ Deshalb sage ich auch: „wir könnten uns auch gemeinsam Autos kaufen.“ Gründen wir doch eine „Dorfgenossenschaft Mobilität eG“. Die kauft 15 Elektrofahrzeuge und fünf Diesel-Pkw, für die langen Strecken. Dazu noch schließt sie mit anderen Dorfgenossenschaften Kooperationsverträge ab und ebenso mit überregionalen Carsharing-Anbietern. Die Webtechnologie und unsere Mobiltelefone helfen uns, die Nutzung geschickt selbst zu organisieren. Die Software kommt vom Dachverband der Mobilitäts-Dorfgenossenschaften.

Die persönlichen Sachen, die man so im Auto hat? Für die gibt es dann das „Standard-Car-Sharing-Backpack“. Darin sind alle persönlichen Sachen verstaut und egal welches Fahrzeug man nutzt, die Tasche wird einfach in die Mittelkonsole eingeklickt. Herstellerübergreifend funktioniert dieses Konzept. Die Dorfgenossenschaften haben Druck gemacht.

Ein eigenes, privates Auto? Haben wir dann nicht mehr. Damit wir immer mobil bleiben. … Nur so ein Gedanke.

Ihr
Holger Zimmermann
Projektmensch.


Weitere Quellen:

Foto: Jascha Hoste, stock.xchng

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